Ein schwieriges Gespräch: Dem Enkelkind den Umzug ins Altenheim erklären
Der Entschluss, ins Altenheim zu ziehen, ist nie leicht. Wenn dann noch die Frage kommt, wie man dies den Enkelkindern erklärt, wird die Situation noch emotionaler. Kinder haben ein feines Gespür für Veränderungen und spüren, wenn etwas nicht stimmt. Ein offenes, ehrliches Gespräch ist daher wichtig, auch wenn es schwerfällt.
Altersgerechte Erklärungsansätze
Warum ist dieses Gespräch so wichtig?
Kinder entwickeln oft Ängste und Sorgen, wenn sie nicht verstehen, was vor sich geht. Sie könnten denken, dass sie etwas falsch gemacht haben oder dass Oma oder Opa sie nicht mehr lieb haben. Ein offenes Gespräch hilft, diese Ängste zu nehmen und die Beziehung zwischen Großeltern und Enkeln zu erhalten.
Wie bereite ich mich auf das Gespräch vor?
Überlegen Sie sich vorher, was Sie sagen möchten. Verwenden Sie einfache, kindgerechte Worte. Erklären Sie, dass das Altenheim ein Ort ist, an dem Oma oder Opa die Hilfe bekommen, die sie brauchen, und dass sie dort sicher und gut versorgt sind. Betonen Sie, dass die Liebe zu den Enkeln sich nicht ändert. Seien Sie ehrlich, aber nicht zu detailliert. Kleine Kinder müssen nicht alle medizinischen Details wissen. Wichtig ist, dass sie verstehen, dass es Oma oder Opa dort gut geht und dass sie sie weiterhin besuchen können.
Altersgerechte Erklärungen
Für Kleinkinder (3-6 Jahre):
Erklären Sie, dass Oma oder Opa in ein neues Zuhause ziehen, wo viele nette Menschen sind, die helfen. Vergleichen Sie es vielleicht mit einem Kindergarten, wo auch viele Menschen zusammen sind und sich gegenseitig helfen. Betonen Sie, dass Besuche weiterhin möglich sind.
Für Schulkinder (6-12 Jahre):
Diese Altersgruppe kann bereits komplexere Zusammenhänge verstehen. Erklären Sie, dass Oma oder Opa manchmal Hilfe brauchen, die die Familie allein nicht leisten kann. Das Altenheim ist ein Ort, wo Fachkräfte diese Hilfe geben. Zeigen Sie Fotos vom Altenheim und erklären Sie, welche Aktivitäten dort angeboten werden.
Für Jugendliche (12-18 Jahre):
Jugendliche können bereits die vollen Umstände verstehen. Seien Sie ehrlich über die Gründe, aber betonen Sie auch die positiven Aspekte: bessere medizinische Versorgung, soziale Kontakte, Aktivitäten. Jugendliche können auch aktiv in die Planung einbezogen werden, zum Beispiel bei der Gestaltung des Zimmers.
Was sollte ich auf jeden Fall sagen?
Wichtig ist, dass Sie immer betonen:
- Die Liebe zu den Enkeln ändert sich nicht
- Besuche sind weiterhin möglich und erwünscht
- Das Altenheim ist ein sicherer und guter Ort
- Die Enkel haben nichts falsch gemacht
- Die Familie bleibt zusammen, auch wenn Oma oder Opa woanders wohnt
Was sollte ich vermeiden?
Vermeiden Sie es, das Altenheim als Strafe oder als etwas Negatives darzustellen. Sagen Sie nicht \"Oma muss weg\", sondern \"Oma zieht um, damit es ihr besser geht\". Vermeiden Sie auch, die Enkel für den Umzug verantwortlich zu machen oder ihnen Schuldgefühle zu geben.
Die erste Besichtigung
Nehmen Sie die Enkelkinder mit, wenn Sie das Altenheim besichtigen. So können sie sich selbst ein Bild machen und sehen, dass es dort freundlich und schön ist. Lassen Sie sie Fragen stellen und beantworten Sie diese ehrlich.